Mit der heutigen Zeitumstellung wurde dem Herbst nun endgültig die Tür geöffnet und er tritt selbstverständlich ein. Die Tage sind nun wirklich anders als im Sommer und ab heute verschwindet die Sonne von Tag zu Tag eher vor dem Abend. Sie versteckt sich bis zum nächsten Morgen irgendwo weit unter dem Horizont und begrüßt den nächsten Tag mit romantisch-melancholischen Landschaften die mit dichtem Nebel bedeckt sind.
Morgens ist es dunkel und kalt. Wenn ich die Felder und die einsame Landstraße erreiche, wird es noch dunkler und kälter. Außerhalb des Dorfes gibt es keine Straßenlaternen mehr und sobald ich zu den abgelegenen Feldern komme, tauche ich auch schon in den Nebel ein. Was für ein Gefühl! Ich liebe es! Auf eine Art wirkt es bedrohlich und auf die andere macht es glücklich, so mitten von der Natur umhüllt zu werden und den kühlen Nebel in meinem Gesicht zu spüren. Meine Hände sind inzwischen in warmen Wollhandschuhen eingepackt. Und auch meine Füße fühlen sich in warmgefütterten Stiefeln wohl.
Manchmal ist es auch ein wenig gruselig, denn es gibt Tage, da ist der Himmel morgens nahezu schwarz. Die Sterne scheinen nicht jeden Morgen und sind einfach verschwunden. An solchen Tagen fühle ich mich ziemlich verlassen, so im Schwarz und im Nebel. Das ist nichts für Leute mit Ängsten. Ich denke dann oft an Platzangst. Aber ich schalte diese Gedanken aus, um mich nicht verrückt zu machen. Meine Lampe am Rad leuchtet mir den Weg durch die Dunkelheit der sternlosen und vernebelten und verspäteten Sonnenaufgänge.
An Tagen, an denen es noch nicht allzu dunkel war, blieb ich oft mit dem Fahrrad stehen und konnte viele schöne Fotos von diesen beeindruckenden Momenten machen. Für mich war das jedes Mal wieder von Neuem faszinierend.
Ich frage mich, ob es an anderen Stellen auf Usedom auch solche Nebellandschaften gibt?
